Lernschäferei
Schafe schaffen Vielfalt

Die Schäferei in Deutschland

Was machen Schafe eigentlich?

Sie sind Landschaftspfleger.  Auf dem Deich treten sie Wühlmauslöcher zu und stabilisieren so die Deichanlagen. In Heiden verhindern sie den Bewuchs durch Gestrüb und Bäume, sonst wären Heide und Voralpen schon längst zugewachsen. In bewohnten Gebieten pflegen sie Industriebrachen, Naturschtzgebiete und Biotope und fördern somit auch in der Stadt die Biodiversität.

Interessiert? Das ist ein grober Überblick, alles andere gerne am Schaf persönlich.


 

Wie viele Schäfer gibt es noch?

Laut Stand 2018 gibt es in Deutschland keine 1000 gewerblichen Schäfer  mehr, Tendenz sinkend.


 

Warum stirbt dieser romantische Beruf aus?

Keine geregelten Arbeitszeiten, kein klimatisiertes Büro, wenig Urlaub, schlechtes Gehalt, kein Nachwuchs.

Der Beruf des Tierwirts-Fachrichtung Schäferei ist weniger ein Beruf als eine Berufung. Schäfer verbringen  bis zu 20 Stunden bei ihren Tieren, oft in abgelegenem Gelände. In der Lammzeit kommen manche auch gar nicht mehr aus dem Stall.


Womit verdienen Schäfer Geld?

Zweierlei: Einmal, mit dem Verkauf von tierischen Produkten. Die Wolle lassen wir hier mal unter den Tisch fallen (die Abnahme ist so gering, das grade die Schurkosten gedeckt werden). Lammfleisch in Direktvermarktung oder Verkauf an weiterverarbeitende Betriebe.

Das rentabelste sind Einnahmen aus der Landschaftspflege. Auf manchen Flächen werden Schäfer von Institutionen und Besitzern angagiert und bezahlt für ihre Arbeit. Andere Flächen sind förderungswürdig durch EU-Landschaftspflegeprämien. Diese sichern den Grundumsatz, werden jedoch erst am Ende eines Jahres ausgeschüttet. So lebt der ein oder Andere Schäfer das Jahr über von der Hand in den Mund um an Silvester seine Rechnungen begleichen zu können.


 

Ist der Wolf an allem Schuld?

NEIN! Der Wolf kann nicht der Sündenbock sein. Er ist allerdings eine weiter Geldvernichtungsquelle: Höhere Zäune, Verluste und langwierige Entschädigung durch die Behörden tragen zum finanziellen Schwermut bei. Genau so wie: Dieselfahrverbote, kaputte Autos, falsch verstandener Tierschutz, Diebstahl von Werkzeug, gedrückte Fleischpreise, Flächenversiegelung, der Klimawandel und Unwissenheit.

Zumindest bei dem Letzen können wir unseren Beitrag zur Besserung leisten: Unterstützen sie uns, lernen sie die Vielfalt der Schafe kennen!